Reiterbeweglichkeit
Euer Pferd läuft nicht so geschmeidig, wie ihr es euch erhofft, drückt den Rücken weg oder rennt ?
Das muss nicht unbedingt am Pferd liegen. Oft liegt es an der körperlichen Verfassung des Menschen.
Ich habe festgestellt, dass in der Reiterei viel am Pferd gearbeitet und "repariert" wird, wenn Lektionen nicht so durchzuführen sind, wie es erwünscht ist, sich das Tier nicht "rund", zu triebig oder zu hetzig bewegt.
Hier gilt es natürlich zuerst abzuklären, ob das Pferd gesundheitlich in Ordnung ist. Wenn diese Untersuchungen durch Tierarzt und/oder Osteopathen erfolgt sind und keine zu behebenden Resultate zu Tage gekommen sind, liegt es in vielen Fällen an der körperlichen Konstitution des Menschen.
Mittlerweile werden, was ein Glück, auch Sitzschulungen angeboten, die meines Erachtens ein guter Schritt in die richtige Richtung sind.
Nur gibt es für mich dort ein Problem.
Viele Körperhaltungen die gefordert sind, können aufgrund der körperlichen Beschaffenheit des Menschen gar nicht durchgeführt werden. Dies liegt oftmals an fehlender oder falscher Muskulatur, sowie Faszienverklebungen, Blockaden, Verspannungen oder auch Fehlhaltungen des Reiters.
Aufgrund dieser Gegebenheiten können viele Anweisung gar nicht korrekt ausgeführt werden. Oftmals wird dann durch den Versuch diese Körperhaltung einzunehmen noch mehr Verspannungen verursacht. Dies kann dann ein freies Schwingen in der Pferdebewegung verhindern und das Pferd in seiner Biomechanik eher noch stören.
Hier setzt meine Technik der Reiterbewegung an.
Ich habe mir verschiedene Techniken der Konstitutionsverbesserung angeschaut, verglichen, optimiert und zusammengeführt.
Hieraus ergeben sich immer individuell kombinierte, auf den betreffenden Menschen angepasste, Aufgaben aus der Bewegungslehre (inspiriert durch Eckart Meyners), Übungen auf den Franklin Bällen, mit Stretch Bändern, dem Balimo-Sitzhocker, physiotherapeutischen Einheiten und Übungen am Boden oder auf dem Pferd.
Diese Kombinationen sollen den Reiter so lösen, kräftigen und beweglich machen, dass dadurch der persönlich "richtige" Sitz in der Biomechanik des Pferdes entwickelt wird.
Auch bei bereits hochrangigen und eigentlich gut trainierten Paarungen können noch Verbesserungen und Verfeinerungen der Einwirkung durch Sitz, Neupositionierung der Sitzbeinhöcker, Schenkel und Zügel bewirkt werden.
Nicht das Pferd muss sich uns, sondern wir uns dem Pferd anpassen. Man erntet dadurch ein motiviertes glückliches Reiterpaar, welches viele neue Dinge gemeinsam in Harmonie erleben kann.
Es entsteht ein: Team in Balance
Therapeutisches Reiten
Reittherapie ist sehr vielfältig und kann für mehr angewendet werden, als manche denken.
Es kann bei körperlichen und psychischen Problemen, egal ob stark oder schwach, unterstützend eingesetzt werden.
Viele Reiter mit z. B. Rücken- oder Schulterschmerzen, ISG Problemen, Lordose oder Skoliose berichten mir, dass es ihnen Erleichterung bringt und sie zu mehr Balance kommen, wenn sie bewegungstherapeutische Einheiten absolvieren.
Da durch das Reiten speziell die Muskeln im Bauch und Rückenbereich aufgebaut werden, ist es ideal nach einer Schwangerschaft zu nutzen.
Im psychischen Bereich kann die Therapie mit einem Pferd negative Erlebnisse, wie z. B. Ängste, Trauer, Stress, Burn out, Mobbing etc., positiv bei deren Bewältigung und Abbau unterstützen.
benso können soziale, kommunikative, oder entwicklungsbedingte Defizite auf diese Weise gemildert werden. Das Selbstbewusstsein kann durch das Agieren mit dem Pferd gestärkt werden. Vertrauen und Freude können wiederentdeckt und entwickelt werden.
Reiterliches „Können“ ist hierfür nicht erforderlich. Bei psychischen Problemen kann, aber muss die Therapie nicht zwangsläufig immer auf dem Pferd stattfinden.
Oft reicht das fühlen, riechen und das Beschäftigen mit dem Tier. Da diese Art der Therapie, wenn möglich draußen in der Natur stattfindet, wird es von „therapiemüden Menschen“ oft als sehr angenehm empfunden.
Bei der Reittherapie steht für mich das Wohlbefinden aller Beteiligten an erster Stelle.
Ruhig und in Einzelstunden wird jeder behutsam und in seinem eigenen Tempo an das Pferd und den Umgang mit ihm herangeführt. Das Pferd trägt zur Konzentration und Entspannung bei. Es bietet Wärme, Schutz, Kraft und Sicherheit, ohne etwas zu erwarten oder zu fordern.
Nicht zu vergessen ist der große Kuschelfaktor.
Pferdegerechte nonverbale Kommunikation ist das A und O, damit dein Teampartner dich versteht.
Richtiges und ausballanciertes Sitzen ist wichtig und die Voraussetzung für ein "Team in Balance".
Ein ausgeglichenes Team ist die Voraussetzung für ein entspanntes Miteinander.
Vertrauen ist das Fundament einer funktionierenden Partnerschaft.
Das Pferd muss sich in seiner Umgebung wohl fühlen.
Die richtige Haltung ist sehr wichtig, damit ihr ein "Team in Balance" werdet.